Textatelier
BLOG vom: 14.03.2014

Beispiel Ukraine. USA verseuchen mit ihren Kriegen die Welt

Autor: Walter Hess, Publizist, Biberstein AG/CH (Textatelier.com)
 
-- Meine Sympathie gilt dem Westen, weil ich hier aufgewachsen bin, hier, mitten in Europa, aber ausserhalb der EU wohne.
-- Meine Sympathie gehört Russland, weil es den Kommunismus überwunden und sich zu einem friedlichen Land entwickelt hat und ich von einer Sibirienreise via Moskau beste Eindrücke heimgebracht habe.
-- Meine Sympathie gehört China und anderen asiatischen Staaten, weil ich durch die Vermittlung und Begleitung meines Bruders, der jahrzehntelang in Hongkong lebte, dieses Riesenreich oft besucht habe und Respekt vor der fleissigen, bildungshungrigen Bevölkerung gewonnen habe. China setzt in Bezug auf Leistung und politisches Verhalten weltweit Massstäbe.
-- Meine Sympathie gehört Afrika, weil es trotz Ausplünderungen und verheerenden Eingriffen vor allem aus dem christlichen Europa und den USA (einschliesslich der Sklavendeportationen) seinen Überlebenswillen bewahrt hat und wilde Natur akzeptiert, wie ich es auf Reisen immer wieder mit Freude erlebt habe.
-- Meine Sympathie gehört der arabischen Welt im weitesten Sinne, weil sich einen Gegenpol zur Arroganz des Christentums herkömmlicher Schule bietet und ihre eigene Kultur in ihrem eigenen Kulturraum lebt – unsympathisch sind in jedem Fall Missionierungen. Wer reist oder umsiedelt, hat sich dem Gastland anzupassen.
-- Meine Sympathie gehört Mittel- und Südamerika, wo Frohmut und der Glaube an ein besseres Leben trotz der Nähe des US-Kraken erhalten geblieben sind.
 
Wo die Zuneigung in Verachtung umschlägt
Kurz: Im Prinzip ist nach meiner Beurteilung jeder Weltteil gleichwertig, ein bereichender Bestandteil einer vielfältigen Welt. Aber meine Zuneigung schlägt sogleich in Verachtung um, wenn sich ein Land, eine Macht, anschickt, Weltbeherrschungs- und Auserwähltheitsfantasien zu entwickeln, andere unterdrückt, ausnimmt und mit existenzbedrohenden Erpressungen wirtschaftlich und dann auch mit dem Mittel des versteckten und offenen Kriegs zu vernichten sucht. Solch ein Land, das auf der Weltenbühne den Verbrecher spielt und keine Hemmungen hat, ständig das internationale Recht umzubiegen, heisst USA. Die jüngsten Opfer: Serbien, Kosovo, Afghanistan. Iran, Libyen, Syrien, Iran, Pakistan, Jemen, Somalia, Honduras, Venezuela, Ecuador und Bolivien. Das ist eine eher unvollständige Liste der jüngsten der Angriffsziele dieser selbst ernannten Weltpolizei, welche auch unsere Schweiz wirtschaftlich beschädigt und plündert, wo immer es nur geht, allenfalls auf der Grundlage erfundener Anschuldigungen und ohne ordentliche Gerichtsverfahren.
 
Beispiel Ukraine
Immer geht es den USA um eine Zerstörung bestehender Strukturen, insbesondere dort, wo sich Regierungen nicht bedingungslos den US-Interessen beugen, sondern unabhängig sein möchten. Das aktuelle Beispiel, das endlich aufrütteln müsste, heisst Ukraine, historisch ein Bestandteil des russischen Reichs. Und nun unternehmen die USA alles, um dieses ausgedehnte Land mit Teufelsgewalt und unter Einsatz der willfährigen EU und der Nato auf ihre Seite zu ziehen. Mit einem Riesenaufwand von Geld, Menschen und Material wurden in der Hauptstadt Kiew über eine lange Zeitdauer hinweg schwere Unruhen mit bürgerkriegs-ähnlichem Charakter initiiert, Bevölkerungsteile gegeneinander aufgewiegelt. Diese Vergehen an Menschen und Souveränität sollen unter anderem dazu dienen, die Militärbasen, mit welchen die USA das heute friedliche Russland umstellen, provozieren und bedrohen, näher an Russland heranzubringen. Mit diesem unverantwortlichen Verhalten haben die US-Strategen, die aus ihren Niederlagen, ihrem Glaubwürdigkeitsverlust und ihrem allgemeinen Zerfall nichts, aber auch gar nichts gelernt haben, einen neuen Kalten Krieg in die Wege geleitet.
 
„Washingtons unverhohlene Scheinheiligkeit“
In der unkonventionellen Zeitung „Zeit-Fragen“ (www.zeit-fragen.ch) vom 11.03.2014 ist ein Artikel des US-Publizisten Paul Craig Roberts, ehemaliger Staatssekretär der Reagan-Regierung, unter dem Titel „Washingtons unverhohlene Scheinheiligkeit“ abgedruckt, der die unerträglichen Machenschaften der USA auf den Punkt bringt. Roberts schreibt zur Umkreisung von Russland mit Militärbasen (http://www.zeit-fragen.ch/index.php?id=1745):
 
„Umstellt Russland die Vereinigten Staaten von Amerika mit Militärbasen? Nein, aber Washington hat die Organisation Nato, deren Existenzgrundlage vor 23 Jahren verschwunden ist, dazu benützt, um das westliche, östliche und südliche Europa zu einer imperialen Armee zu strukturieren mit Brückenköpfen an Russlands Grenzen. Washington ist entschlossen, die Grenzen einer nordatlantischen Verteidigungsorganisation auszuweiten, nach Georgien, in Zentralasien und in die Ukraine am Schwarzen Meer. Beide, Georgien und die Ukraine, sind ehemalige Bestandteile sowohl Russlands als auch der Sowjetunion.“ Die kriminelle Weltherrschaftsmanie treibt die USA an, überall Unfrieden zu säen:
 
„Dasselbe betreibt Washington gegenüber China und Iran. Washington arbeitet daran, neue Luftwaffen- und Marinestützpunkte auf den Philippinen, in Südkorea, Vietnam, Thailand, Australien zu errichten, um von dort aus die Zufuhr von Erdöl und anderen Rohstoffen nach China zu blockieren. Iran ist umstellt von rund 40 Militärbasen der Vereinigten Staaten von Amerika und hat Flotten der Vereinigten Staaten von Amerika vor seinen Küsten stationiert. In Washingtons Propaganda wird dieser ungehemmte Militarismus präsentiert als ,Verteidigung der Demokratie’“.
 
Im Windschatten der Ukraine, wo die besonnene Haltung Wladimir Putins von den ins US-System eingebetteten Medien in eine Provokation und Kriegstreiberei umgemünzt wird, findet zurzeit eine US-gesteuerte Revolution auch in Venezuela statt, wo sich die Nachfolger von Hugo Chavez ebenfalls auf Distanz zu den USA hielten und halten. Wiederum wird das (nicht)bewährte Drehbuch mit vielen Toten und Verletzten abgespult.
 
Barack Obamas Aggressionslust kennt weder einen Sinn für Gerechtigkeit (Justice), noch für Anstand und Grenzen. Er möchte Putin in die Knie zwingen, beisst hier aber auf Granit – endlich einer, der dem Grossmaul mit den Allmachtsallüren aus den USA die Stirn bietet. Obama hätte den Kriegs- statt Friedensnobelpreis erhalten müssen.
 
Obama hat auch telefonisch versucht, Putin zu belehren. In der Nacht zum 07.03.2014 warf Obama seinem Gesprächspartner in Moskau angeblich vor, dass das russische Vorgehen die Souveränität und territoriale Integrität der Ukraine verletzt habe. Deshalb hätten die USA und ihre europäischen Partner Massnahmen ergriffen. Die US-Unterorganisation EU bereitete gerade Sanktionen gegen Russland vor, obschon diese für sie mit einem hohen Preis verbunden sein werden (vor allem Deutschland hat enge Wirtschaftsbeziehungen mit Russland). Gehorsam über alles! Selbstverständlich kapitulierte Putin vor solchen dilettantischen Verdrehungskünsten nicht; an Intelligenz und Weitsicht ist er Obama weit überlegen.
 
Wenngleich die Westmedien, von wenigen Ausnahmen abgesehen, sonst mit einer Einheitsstimme weit an der Wahrheit vorbei sprechen, kam der „Handelsblatt“-Herausgeber Gobor Steingart in seinem Plädoyer für eine Rückkehr zur Realpolitik zu einer persönlichen Beurteilung: „Der russische Präsident Wladimir Putin ist nicht der ruchlose Aggressor, den der Westen aus ihm macht.“
 
Vor den Krim-Wahlen
Nun stehen die Wahlen auf der Krim bevor (Sonntag, 16.03.2014). Auf der Homepage des Parlaments der Halbinsel wurden die Referendumsfragen veröffentlicht. Die 1. lautet: „Sind Sie für die Wiedervereinigung der Krim mit Russland als Teil der Russischen Föderation?“ Als 2. Frage ist dies zu beantworten: „Sind Sie für die Wiederherstellung der Verfassung von 1992 und den Status der Krim als Teil der Ukraine?"
 
Das Parlament der Krim in Simferopol hat sich bereits für einen Anschluss an Russland ausgesprochen, und da die überwiegende Mehrheit der Bewohner russische Wurzeln hat, wird mit einem klaren Ja zu einer Trennung von der Ukraine gerechnet.
 
Paul Craig Roberts hat den weiteren Verlauf bereits vorweg genommen: „Washington beabsichtigt, die Russische Föderation selbst aufzubrechen. Washington schickt riesige Geldbeträge an NGOs in Russland, die als 5. Kolonnen Washingtons fungieren und Hand in Hand mit Washington arbeiten, um freie russische Wahlen zu diskreditieren, um Putin und die russische Regierung zu dämonisieren, um antirussische Propaganda und Agitation zu verbreiten. Es ist erstaunlich, wie viele Russen tatsächlich der westlichen Propaganda glauben.“
 
Die US-Lügenpropaganda hinterlässt bei Menschen und Medienschaffenden, für die das Nachdenken zu mühsam ist und die kein eigenes Profil haben, ihre Spuren. Wäre ich ein ukrainischer Kosake, würde ich die Aggressoren und ihre bezahlten Hilfstrupps mit dem Krummsäbel in die Flucht schlagen – obschon das noch eine verhältnismässig harmlose Massnahme wäre.
 
 
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