C.G. Jung: Extraversion vs. Introversion und ihre Mischformen
Autor: Emil Baschnonga, Aphoristiker und Schriftsteller, London
Nach vielen Jahren habe ich Jungs 8. Band “Structure and Dynamics of the Psyche” (erstmals in der englischen Sprache von Routledge & Kegan Paul Ltd im Jahr 1960 veröffentlicht) gelesen und diesmal besser verstanden. Frieda Fordham hat eine lesenswerte “Einführung in die Psychologie C.G. Jungs” verfasst (vom Rascher Verlag in Zürich im Jahr 1959 herausgegeben). Dieser Leitfaden hat mir damals den Einstieg in Jungs Werk erleichtert.
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So will ich ohne Umschweife ins obige Thema einsteigen. Es wird gesagt, dass die “reinblütigen” Extra- und Introvertierten einander leicht missverstehen, sogar misstrauen. Die Denk- und Handlungsweisen zwischen beiden Extremen sind unterschiedlich in den Menschen eingebettet und beeinflussen ihren Verhaltenskodex in ihrer Umwelt.
Auf Frieda Fordham abgestützt, erwähne ich einige Unterschiede (mit Vorbehalt) zwischen beiden Typen:
Extravertiert
- Neigung zur Oberflächlichkeit
- Sie geniessen ein zustimmendes Publikum
- Sie sind gesellig
- Mangel an Selbstkritik
- Neigen dazu, vorherrschende Meinungen zu übernehmen
- Erfolg hat einen hohen Stellenwert
Introvertiert
- Einzelgänger
- Sehr gewissenhaft
- Wollen sich nicht öffentlich blamieren
- Beurteilen unabhängig
- Eher ungelenk in der Gesellschaft
- Verlassen sich auf ihr eigenes Urteil
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Archetypen (siehe Hinweis)
   In diesem Zusammenhang ist ein  gewisses Verständnis der Archetypen des kollektiven und persönlichen  Unterbewussten förderlich, zumal sie in beiden Typen vorhanden sind – gleich  Schattenbilder, oft ineinander verschlungen und verwischt, wenn nicht  verdrängt.
Verallgemeinert wenden sich die Mensch jenen persönlichen Attributen zu, die mit ihren Präferenzen übereinstimmen. Das artet leicht in Einseitigkeit aus.
Mischformen
   Lange glaubte ich, ich sei ein Introvertierter.  Heute weiss ich, dass ich den Mischformen angehöre und meine Denk- und  Verhaltensweise an wechselnde Umstände anpasse, und, falls notwendig, maskiert  im Rollenspiel.
“Daniel” dient mir als mein Alter Ego und erweitert die “Persona” abgestimmt auf Daniels persönliche Beobachtungen und jenen seiner Zeitgenossen.
Als Vorgesetzter bestrebt sich Daniel, seine Mitarbeiter zu fördern, soweit sie guten Willens sind. Dabei bleibt er fair und sachbezogen.
Daniel ist offenherzig Freunden und guten Bekannten gegenüber. Bei festlichen Anlässen erscheint er gut gekleidet, und seine Umgangsformen sind bewusst höflich und zuvorkommend. Widerspruch liegt nicht in seiner Natur, ausgenommen in der Ehe, wo er sich freimütig äussert ... Ansonst schweigt er sich aus.
Massenanlässe sind ihm zuwider. An sonnigen Tagen geniesst er die Stille seines Gartens – salopp gekleidet, meistens in Lektüre vertieft. Er ist den Künsten zugetan. Bis auf den heutigen Tag treibt ihn die Neugier, nicht zuletzt, um gewisse Wissenslücken zu stopfen. Mehr will ich nicht über Daniel aussagen.
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Hinweis: Das kollektive Unbewusste und die  Archetypen
   Jung unterscheidet zwei Arten des  Unterbewussten. Es gibt die oberflächliche Schicht, die im Unterbewussten auf  persönlicher Erfahrung fundiert ist. Tiefer schlummert das kollektive  Unbewusstsein, dessen Ursprünge in einer archaisch-mythologischen Denkweise liegen. Kollektiv bedeutet, dass  es den Menschen angeboren ist als die Grundlage des Menschseins. Zum  persönlichen Unterbewussten zählt Jung u.a. die gefühlsbezogenen Aspekte; die  des kollektiven Unbewussten nennt er Archetypen. (Quelle: Kaltrik)
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