Textatelier
BLOG vom: 06.08.2005

Nationalfonds-Studie „Sesam“ will Tür zur Eugenik öffnen

Autor: Walter Hess

Die leicht führbare und verführbare Massengesellschaft muss schon im Fötusstadium zurechtgebogen und dann ununterbrochen beobachtet und gelenkt werden. Ein entsprechendes Forschungsprojekt des Schweizerischen Nationalfonds (SNF), das ab diesem Herbst 2005 bis 2009 laufen soll, wird vom Schweizer Bundesrat mit 10,2 Millionen CHF aus Steuergeldern unterstützt, obschon dabei gleich 2 skandalöse Vorhaben zusammenkommen:

● Föten von 3 Monaten werden widerrechtlich bereits ab dem 3. Monat als Versuchsmenschen eingesetzt – und die Daueruntersuchungen laufen bis ins Alter von 20 Jahren.

● Ziel des Projekts ist es, Ursachen seelischer Störungen, die zu mangelnder Anpassung in der Gesellschaft führen, zu verstehen. Das heisst mit anderen Worten, dass angepasste Menschen herangezüchtet werden sollen.

Das in jeder Beziehung verwerfliche Projekt SESAM (Swiss Etiological Study of Adjustment and Mental Health - Schweizerische ätiologische Studie zur psychischen Gesundheit) hat es auf 3000 Kinder und deren Eltern und Grosseltern abgesehen. Dieser Studie ist bereits berechtigter Widerstand erwachsen: Der „Basler Appell gegen die Gentechnologie“ und die Nationale Ethik-Kommission kritisieren die Studie zu Recht, weil Ungeborene und Kleinkinder keine Einwilligung dazu geben könnten.

Das ist das eine. Doch meines Erachtens besteht der eigentliche Skandal darin. dass eine massentaugliche Gesellschaft herangezüchtet werden soll; wäre dieses Zuchtziel nicht vorhanden, brauchte es die Studie nicht. Und das passiert auf der fatalen Denkweise, dass unangepasste, eigenständig denkende Menschen, die es schon immer gab (ich zähle mich zu diesen) zu den erbgutgeschädigten gezählt werden und frühbehandelt werden müssten. Wem dabei das Wort Eugenik (beschönigend: „Erbgesundheitsforschung“, Rassenhygiene) einfällt, weiss, worum es geht. Adolf Hitler hatte am 14. Juli 1933 sein „Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses“ erlassen. Es ging und geht um „die gute Zucht“, die am Ende dann wohl auch noch mit Bestrebungen zur Terrorismusverhinderung rechtfertigt werden wird. Die bekannten Abläufe.

In den bereits weitgehend uniformierten Medien werden solche Vorgange kaum zur Kenntnis genommen, kaum kritisch hinterfragt; sie verschwinden sofort wieder aus dem Schlagzeilen, falls sie solche hergegeben hatten. Dabei hatte der SNF dieses Projekt „Sesam“ der Universität Basel zum „Nationalen Forschungsschwerpunkt“ bestimmt: Es geht um den Vergleich von genetischen Daten verschiedener Generationen mit Gesundheits- und Verhaltensdaten und um die Anhäufung eines „Datenschatzes von nationaler Bedeutung“.

Die Diskussion, so weit es sie überhaupt gibt, verrennt sich hoffentlich nicht allein im Formaljuristischen: Der Artikel 119 der Bundesverfassung, welcher den Umgang mit der Gentechnologie im Humanbereich regelt, bestimmt unter anderem, dass das Erbgut einer Person nur dann untersucht werden darf, wenn die betroffene Person zustimmt (Abs. 2, Bst. f). Föten und Kinder jedoch können nicht zustimmen. Schon deshalb dürfte ihre DNA nicht untersucht, registriert und beforscht werden. Das Gesetz über die Forschung am Menschen, das auch die Forschung an Menschen, die nicht zustimmungsfähig sind auf nationaler Ebene regeln (und wahrscheinlich erlauben) wird, ist noch nicht einmal in der Vernehmlassung. Man kann davon zwar nichts Gutes erwarten, aber wenigstens noch etwas Zeitgewinn. Der Basler Appell fügt solchen Gedankengängen bei, offensichtlich gehe es dem Nationalfonds darum, ein Präjudiz zu schaffen. Bereits 2001 hat dieser die Forschung an embryonalen Stammzellen unterstützt, jenseits gesetzlicher Grundlagen.

Wer verklagt diesen Nationalfonds, der sich nicht an Gesetze hält? Üblicherweise werden Gesetzesbrecher dingfest gemacht; gerade im Rassismusbereich sind die Latten tief (und das Anstreben von Rassenhygiene in der Massengesellschaft hat sehr wohl etwas damit zu tun). Und wer stoppt das verwerfliche Sesam-Projekt, das die Türen in eine von Eugenik geprägte Zukunft öffnen will?

Sesam, schliesse Dich! Man müsste den unangepassten Ali Baba mit all seinen 40 Räubern zum Nationalfonds und in die Uni Basel schicken, damit die wilde Horde alle betreffenden Forschungsunterlagen und die dafür bereitstehenden Millionen stiehlt. Dümmer könnten die Diebe das Geld mit dem besten Willen auch nicht einsetzen.

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