Textatelier
BLOG vom: 01.06.2007

Reaktionen auf Blogs (58): Kulturterrorismus aus den USA

Präsentation der Leserzuschriften: Walter Hess, Biberstein CH
 
Soll man sich mit Kultur-Nonsens befassen – oder sollte man ihn besser links liegen lassen? Ich selber kenne keine Tabuthemen und vertrete die Auffassung, dass man mit dem Finger nicht nur auf das zeigen muss, was der Allgemeinheit normalerweise verschwiegen wird, sondern auch darauf, womit man sie vom Wichtigen ablenkt, zum Beispiel mit dem masslos aufgeblasenen Hochleistungssport. Zur gleichen Kategorie gehören auch die Unkulturäusserungen (Musik, Filme, Shows usw.), mit denen die USA die Welt überschwemmen. Doch kann man auch hinsichtlich der Thematisierung anderer Meinung sein. Und man liest den Standpunkt mit Gewinn und Vergnügen, wenn eine Meinungsäusserung so brillant geschrieben ist wie jene von Dr. Rainer Meyer (E-Mail: ingrid.im@teleport.ch). Er befasste sich mit dem Blog vom 14.5.2007: Eurovision Song Contest 2007: Gesang statt Show-Effekte.
 
Jurowischn-Schwachsinn
Lieber Herr Hess,
Sie sollten nicht glauben, dass ich Sie und Ihre Blogger-Arbeit vergessen habe, weil ich mich doch in letzter Zeit wenig gemeldet habe. Entweder es fehlte mir die Zeit, die Lust oder der Anlass. Auf jeden Fall begleite ich Sie lesend fast jeden Tag und hole auch noch Ihren länger zurückliegenden „Bodensatz“ gelegentlich in mein Bewusstsein herauf.
 
Ein wenig verwundert es mich aber – im aktuellen Fall – schon, dass Sie diesem Jurowischn-Schwachsinn überhaupt Raum geben. Man kann nämlich schon länger wissen, dass amerikanischer „Kulturterrorismus“ (ein sehr passendes Wort) nun wirklich seit 60 Jahren die Welt verseucht. Das ist nichts Neues, und wer sich darüber protestierend den Mund fransig redet, hat Recht, aber bewegt die Welt nicht.
 
Ich habe mir den Scheiss nicht angesehen, dazu war mir die Zeit zu schade, aber immerhin sagt mir die „Rangfolge“, wie sie im Blog-Anhang aufgelistet war, einiges: Ausgerechnet Irland, welchem wir bewegendste Volksmusik verdanken, figuriert zuletzt.
 
Deutschland, dessen eigene Musik im Spagat zwischen Karl Moik und den Dingsbums-Sisters und dem Lichterzauber sowie Bühnennebel von Las-Vegas-Schows untergegangen ist, ist gottseidank auch hintendran (ich entnehme dieses alles aus Ihrer Liste). Oh – und ein ausserordentlich hässlicher Mensch Schweizer Provenienz ist schon im „Halbfinal“ hinausgefallen. Diese spezielle nationale Katastrophe hätte man verhindern können, indem man einfach das rührende und berührende „Simmelibärg“ eingespielt hätte.
 
Es ist kurios, aber ich meine damit: Osteuropäer, Russen, Serben, Balten haben eine höchst beachtenswerte Sangestradition, die der mitteleuropäischen in nichts nachsteht, der walisischen, englischen, schottischen und amerikanischen (sofern sie Folk-Music ist) auch nicht. Aber – und das ist wichtig – sie sind IN IHRER VERSCHIEDENHEIT wichtig, und sogar lebenswichtig für diese Völker und deren Seelen.
 
Genau diese konzertante Diversität trachtet dieses „amerikanisch“ inspirierte Spektakel zu vernichten. Kulturterrorismus, wie Sie schon richtig sagten.
 
Ich möchte zu diesem Vorgang nur noch eine Frage stellen: Wem dient das?
 
Geben Sie sich die Antwort selbst. Sie wissen sie.
 
Mit alter Sympathie!
Ihr Rainer Meyer
 
Soweit die anregende Zuschrift, der ich gern widersprechen würde, falls mir etwas Abweichendes einfiele. Immerhin ist es Herrn Meyer genauso wie mir ergangen: Einesteils lohnt es sich nicht, sich mit dieser degenerierten Kultur zu befassen, anderseits reizt es einen schon, sich seinen Frust über die ständige Technomusik nach dem Muster von drüben vom Leibe zu schreiben. Darin lag jedenfalls der einzige Grund für mein Tun statt Unterlassen, und ich wollte eben einmal aus aktuellem Anlass zum Ausdruck bringen, dass die östliche Gesangeskultur hier (seit den Kosakenchören) vollkommen verdrängt worden ist und mich die uniformierte monotone Maschinenmusik nervt. Offensichtlich bin ich diesbezüglich in bester Gesellschaft.
 
Im weiteren Verlauf eines Briefwechsels zu ähnlichen Fragen plädierte Rainer Meyer dafür, die Sache etwas gelassener zu nehmen. Er gab mir aber dennoch einen Einblick ins Innenleben amerikanischer Programmierer, da er derselben Berufsgruppe entstamme, wie er schrieb, und deshalb könne er sich ein Urteil erlauben. So geschehe es tausendfach so oder ähnlich:
 
Vor 14 Tagen ein kurzer Abstecher nach Rheinfelden (CH), Besuch bei den Zigarrendrehern von Wuhrmann und eine Stange im Feldschlössli. Das wars; bis mich meine Frau in den Bus der Zürcher Lungenliga nötigte, in der Rheinfelder Innenstadt. Alles in Ordnung, bis auf eine mässige Bronchitis, von der ich aber schon vorher wusste.
 
Aber jetzt: Bei der Aufnahme meiner Personaldaten in einem von den USA übernommenen PC-System (die übliche Anamnese), ging es auch um die Frage nach der Herkunft des Probanden. Zum Glück habe ich gerade noch gesehen, was da schliesslich im Eingabefeld stand: KAUKASIER (caucasian). Ich sagte der netten jungen Frau: „Jetzt haben Sie sich aber kräftig vertippt!“ – „Nein, nein“ sagt sie und führt mir die zur Verfügung stehenden Alternativen vor; nämlich „white“, „black“, „asian“, vielleicht noch „african“ und eben auch „caucasian“, worunter dann alles, was östlich der USA bis hinter nach China zu verstehen wäre.
 
Ohne Zweifel sind differentielle Unterschiede z. B. zwischen Franzosen, Italienern, Deutschen und Schweizern medizinisch nicht so sehr bedeutsam. Das US-amerikanische Klassifikations- und Kategorienschema FÜR DIE GLOBALE MENSCHHEIT aber schon.
 
Es würde mich auch wundernehmen, ob so ein US-Boy weiss, auf wen er jeweils schiesst?
 
Join the Army and see the world!
 
Mit freundlichem Gruss
Ihr Kaukasier Rainer Meyer 
 
Schüsse auf Wolfowitz trafen
Einer der schiessen liess, war der amerikanische Irakkriegs-Initiator und nachmalige Paul Wolfowitz, dem als Dank für die Inszenierung dieses Kriegsverbrechens dann das Weltbank-Präsidium anvertraut wurde. Sein eklatanter Mangel an moralischer Integrität, der weltweit bekannt war, flog dann nicht eben wegen des auf Lügen basierenden Kriegs auf, bei dem ein ganzes Land und auch dessen soziale Strukturen neben Hunderttausenden von Opfern zerfetzt wurde, sondern weil er seiner Lebenspartnerin auf Weltbankkosten zu einem Traumsalär verhalf, ein Postenschacher im Zeichen der Armutsbekämpfung, wie er doch zum neoliberalen System gehört.
 
Am 19.5.2007 habe ich diesen US-Helden gewürdigt: Weltbank-Chef: Laudatio für den herzensguten Paul Wolfowitz . Ich bedauerte ehrlich, dass Wolfowitz die Zustände bei der Weltbank, die arme Länder in die US-Abhängigkeit treibt und sich dabei als Hilfsorganisation aufspielt, nicht weiterhin offenlegen kann – bis es auch der Letzte und dann vielleicht sogar noch die eingebetteten Medien gemerkt haben.
 
Heinz Scholz (E-Mail: heinz-scholz@online.de), ein unermüdlicher Blogger und Blog- und Zeitungsleser, mailte dazu:
 
Das finde ich super, dass Du den bedauernswerten Wolfowitz vermisst. Dazu einige Bemerkungen: Die „Badische Zeitung“ widmete dem scheidenden Weltbankchef am 19. Mai 2007 die folgende Schlagzeile: „Bei der Weltbank sind sie froh, dass der Streber geht.“ Im Untertitel war zu lesen: „Paul Wolfowitz ist ein brillanter und ein gnadenloser Chef“ und: „Er kann nicht begreifen, was er falsch gemacht hat.“. Dieses Phänomen ist bei „gefeuerten“ Politkern immer zu beobachten. Sie fühlen sich verkannt und zu Unrecht geschasst. Auch Wolfowitz drehte und wendete sich, um einen guten Abgang zu bekommen. Er stellte sogar Forderungen. Er war der Ansicht, dass er nicht allein die Verantwortung für die Beförderungsaffäre zu tragen habe.
 
In einem Kommentar schreibt Markus Günter von der „BZ“, man solle ja kein Mitleid mit Wolfowitz haben. „Wäre das Hinauszögern eines unvermeidlichen Rücktritts eine Sportart, man müsste Paul Wolfowitz einen Champion nennen. Der US-Politiker hat die Realitätsverweigerung auf ein neues Leistungsniveau geführt ... Ist Wolfowitz Opfer einer Jagd? Bloss kein Mitleid! Die Gehaltsaffäre war ein handfester Skandal, der seinen Kritikern zwar gut zu Pass kam, für den aber Wolfowitz allein die Verantwortung trägt.“
 
Nun hat Wolfowitz ja Zeit, seine Socken zu stopfen. In der Online-Ausgabe der Zeitschrift „Stern“ wurde ein möglicher Nachfolger von Wolfowitz so in einer Schlagzeile angekündigt: „Trägt Blair bald Wolfis Socken?“
 
Völkerwanderung: Unkontrollierte Immigration und Indianer-Lehren
Die Indianer brauchten keine löchrigen Socken. Sie bewegten sich barfuss, und ihre Kultur war der unseren auch in vielen anderen Belangen überlegen. Damit und mit Einwanderungsfragen befasste sich mein Blog Unkontrollierte Immigration mit Folgen: Von Indianern lernen vom 25.5.2007. Es provozierte die sehr erwünschten Reaktionen. Maja Petzold (E-Mail: maja.petzold@freesurf.ch) nahm den verregneten Pfingstmontagvormittag zum Anlass, um mir mit kritischem Unterton zu schreiben:
 
Es wird Sie nicht wundern: Pointierte Stellungnahmen rufen ebensolchen Widerspruch hervor, weshalb Sie wohl über meine Gedanken zu Ihrem Blog über die „Unkontrollierte Immigration mit Folgen“ nicht allzu erstaunt sein mögen.
 
Sie beginnen Ihren Artikel mit dem Zitat von Häuptling Seattle, der seinen indianischen Stammesgenossen vorhielt, dass sie aus Schwäche die Weissen eingeladen haben, ihr Land zu erobern, und in der Folge wurden die Indianer schmählich unterdrückt, ihre Kultur zerstört und viele Stämme ausgerottet.
 
Ich behaupte, dass aus dem gleichen Hochmut, der die weissen Europäer vor 400 oder 300, ja noch vor 50 Jahren antrieb, die in Amerika heimischen Völker zu missachten, zu unterdrücken, ihnen alle Rechte streitig zu machen, dass aus diesem Hochmut die Immigranten und Emigranten auch in unserem Land (Schweiz) gering geachtet werden.
 
In ihrer geistigen Haltung können sich die Schweizer nicht mit der von Häuptling Seattle angesprochenen amerikanischen Urbevölkerung vergleichen. Sie verwehren den Immigranten und Emigranten in unserem Land ebenso die Existenzberechtigung wie die weissen Neu-Amerikaner den Völkern, die sie bei ihren Eroberungen antrafen. Die von Ihnen angesprochene „Schwäche“ der Schweizer kann nicht mit der Schwäche der Indianer-Völker, die Weissen eingeladen zu haben, verglichen werden, zumindest nicht, wenn man Schwäche und Stärke der Alteingesessenen mit derjenigen der Neuankömmlinge vergleicht.
 
Über den unsäglichen Satz „Das Boot ist voll“ will ich gar nicht reden, sollte nie mehr jemand reden müssen! Und das wurde im erwähnten Blog ja auch nicht getan.
 
Statt sich zu beklagen, dass Menschen aus anderen, den Schweizern fremden Ländern hierher in die Schweiz kommen, sollten wir fragen, was sie zu uns zieht! Expressis verbis eingeladen haben wir nur die wenigsten! – Oder vielleicht doch? Sind nicht unzählige Schweizer Touristen in ferne Länder gereist und haben mit Stolz vorgeführt, wie man es in der Schweiz zu etwas bringt, welchen Wohlstand wir Schweizer geniessen? Ist die Mehrzahl der Schweizer nicht stolz, in den Ranglisten über Wirtschaftswachstum, Rentabilität, Lebensqualität regelmässig an vorderster Stelle zu stehen? Der westliche Lebensstandard gilt immer noch als Massstab für sorgenfreies Leben. Daran hat die Schweiz teil, auch wenn sie nicht das einzige Land ist, das sich eines derart gehobenen Niveaus erfreuen kann.
 
Die Mentalität der westlichen Konsumgesellschaft, materiellen Reichtum als „höchstes anzustrebendes Gut“ anzusehen, ist wahrhaftig keine schweizerische Erfindung. Es lässt sich jedoch nicht leugnen, dass wir uns an den Früchten der prächtig funktionierenden Konsumgesellschaft gütlich tun, im Unterschied zu zahllosen Menschen in ärmeren Ländern. – Und dann wundert man sich, dass diese Menschen hierher – ebenso wie in andere Wohlstandsländer – kommen und versuchen, ebenfalls ein Zipfelchen dieses Wohlstandes zu fassen.
 
Wer redet denn davon, dass die Schweiz von Horden fremder Völker überrannt würde wie in der Zeit der Völkerwanderungen? – Nebenbei gesagt, in jener Epoche wurde viel zerstört, aber es entstand daraus auch Neues. Kelten oder Helvetier mussten weichen, verschmolzen mit den Neuankömmlingen, die Zivilisation veränderte sich, aber das Leben ging weiter, neue Kulturen entstanden. Prof. Dr. Wigand Ritter, den Sie ja kennen, kann Ihnen viel davon erzählen.
 
Sie werden mit mir einig gehen: Der Begriff „Völkerwanderung“ ist viel zu gewaltig für die gegenwärtigen Ströme von Einwanderern. Wer oder was hindert denn die Schweizer daran, ihre eigenen Werte zu pflegen? Wenn schon, dann ist es ihre eigene Nachlässigkeit, ihre eigene Laschheit, nicht die Ausländer sind es! Ich behaupte, dass ein angemessenes Mass an Selbstvertrauen und Vertrauen in die Kraft der eigenen Gesellschaft jegliche Angst vor fremden Kulturen und Fremdenhass zunichte macht.
 
Wenn ich weiss, wer ich bin, wenn ich meine Werte, meine Grundsätze kenne, kann ich mich offen mit dem auseinandersetzen, was mir aus der Ferne entgegengebracht wird. Dem Fremden kann ich meine eigenen Anschauungen, meine Gewohnheiten, meine Regeln ohne Hochmut entgegenstellen, ohne das Fremde, die Fremden gleich unterdrücken oder rausschmeissen zu müssen.
 
Wenn wir aber Angst vor dem Dialog haben, verschärft sich die Situation. Angst, besonders uneingestandene, war immer ein schlechter Ratgeber. Angst vor Unverständnis, vor mangelnder Gesprächsbereitschaft erzeugt Aggressivität, und das führt direkt in den Teufelskreis von Ablehnung, Ausgrenzung, Hass und Feindschaft.
 
Was ich hier anspreche, sind gesellschaftliche Phänomene, die weder Sie noch ich einfach so aus dem Weg räumen können. Wir können sie wahrnehmen, analysieren und nur die Barrieren im eigenen Kopf abbauen und versuchen, die Menschen, die wir ansprechen können, darauf aufmerksam zu machen.
 
Noch ein (ketzerisches) Wort zu der in letzter Zeit erhitzten Debatte über den Bau von Minaretten: Erstens würden ja nie echte Minarette gebaut für einen Muezzin, der fünfmal pro Tag zum Gebet ruft, sondern nur Türme mit der charakteristischen Form, und die dazugehörigen Moscheen würden ja doch nur in Randzonen Baubewilligungen erhalten.
 
Zweitens wären es immer nur einzelne. In Zürich steht im Balgrist seit Jahrzehnten die Mahmoud-Moschee mit einem Minarett, einem hübschen Minarett, sage ich heute provokativ. In Zollikofen ZH sticht ebenfalls seit Jahrzehnten die scharfe Spitze des Mormonentempels in den Himmel, die auch nicht gerade wie ein Schweizer Kirchturm aussieht. Müssten die dann auch wieder verschwinden?
 
Drittens – und das ist mir das wichtigste Argument: Wer von denen, die jetzt über Minarette jammern und klagen, hat sich je überlegt, dass die christlichen Missionare und Eroberer in früheren Jahrhunderten nie die Bevölkerung in Amerika, in Afrika, in Australien und in asiatischen Ländern um Erlaubnis gebeten haben, Kirchen bauen zu dürfen? Im gleichen Eroberungsgeist wie die oben angesprochenen Nordamerikaner kamen die Missionare mit ihrer selbstherrlichen Überzeugung, ihr christlicher Glaube sei der einzig wahre, und haben sich über den Glauben und über die Kulturen der eroberten Völker hinweg gesetzt.
 
Das Christentum in der Schweiz würde nicht geschwächt, nicht einmal gestört, wenn es in diesem Land auch ein paar Minarette gäbe. Die Christen schwächen sich selbst, wenn sie von der Kraft ihrer eigenen Religiosität nicht mehr überzeugt sind! Wirkliche Toleranz entsteht aus der Erkenntnis der eigenen Qualitäten, der eigenen Kraft. Darin zeigt sich echte Menschenwürde, nicht im Verbot und nicht in der Ausweisung.
 
Und hier finden sich meines Erachtens unsere Ansichten. Denn so verstehe ich Ihren Aufruf: Sie möchten die zeitbewussten Menschen darauf hinweisen, dass es nicht genügt, immer nur den Kopf in Sand zu stecken und zu warten, bis ein „Sturm“ vorübergeht, sondern dass wir alle uns darüber Rechenschaft ablegen sollten, was uns wichtig ist, wofür wir einstehen wollen.
 
Die Schweiz hat im Ausland weit herum einen guten Namen. Den sollte sie sich nicht durch ängstliche Fremdenfeindlichkeit verderben!
 
Der Anstoss zu Ihrem Blog über Immigrationsfragen war ja die bekannt gewordene Tatsache, dass Roma-Familien aus Rumänien aus dem einzigen Grund in die Schweiz eingereist waren, um sich den Ausreisebeitrag für Rückführung von Flüchtlingen zu sichern – ein offensichtlicher Missbrauch; da bin ich mit Ihnen vollkommen einig. Am nächsten Tag habe ich in der Zeitung gelesen und im Radio gehört, dass dieser Missbrauch unterbunden worden ist.
 
Dies also mein „Pfingstmontag-Erguss“ an diesem Regenguss-reichen Morgen.
Mit herzlichen Grüssen
Maja Petzold
 
Die Minarett-Frage
Unsere verehrte Leserin Maja Petzold hat sich die Mühe gemacht, einen komplexen Sachverhalt differenziert zu analysieren, wertvolles Grundlagenmaterial, um sich weiterführende Gedanken zu machen, was erfreulicherweise auch Rainer Meyer tat, auch wenn er wenig Wirkung davon erwartet. Er schrieb zum Immigrations-Blog aus seiner persönlichen Sicht:
 
Al Gore hat die Explosivität in den USA formuliert und die Wahrheit auf seiner Seite. Man kann buchstäblich darauf warten, wann dort drüben der Kessel explodiert. Rassisch – und auf Grund rassischer Unterschiede – die nachfolgende soziale Explosivitäten hervorrufen.
 
Unsere Gutmenschen hierzulande sind trotzdem nach wie vor daran, all die armen verfolgten Schweine aus Sahel-Ländern oder aus Mittelost geradezu hereinzubitten. Es wird nicht zur Kenntnis genommen, dass Frankreich oder auch England diese „Immigrationswelle“ schon längstens erfährt, mit dem Ergebnis, dass in 10 Jahren 20 % der ansässigen Bevölkerung UNSERER Kultur FREMD sein wird und diese Fremdheit auch keineswegs leugnen oder aufgeben will; im Gegenteil: Sie werden unter dem Deckmantel der religiösen Toleranz Rechte für sich fordern und tun es heute schon.
 
Ein Minarett ist KEIN Sakralbau, allenfalls nur dort, wo es hingehört. Es ist HIERZULANDE ein „Leuchtturm“ des Islams (wie übrigens auch das „Kopftuch“. Dieses ist ein Wimpel oder eine Fahne für die Gläubigen Allahs: deshalb der ganze Aufstand) Zweimal hatten sie Pech vor Wien; jetzt aber probieren sie’s auf eine andere Art des Untergrabens der Befestigung, und es scheint ihnen zu glücken.
 
Die Entwicklung ist politisch initiiert und hat mit Toleranz oder Religionsfreiheit – so, wie sie unsere Verfassungsväter verstanden haben – nichts zu tun. Diese nämlich haben gegen die „Ausübung“ eines spezifischen Glaubens (primär der verschiedenen christlichen oder auch jüdischen Richtungen), sofern diese im eigenen Kopf oder zumindest im stillen Kämmerlein stattfinden, zu Recht nichts einzuwenden.
 
DIE grenzenlose RELIGIONSFREIHEIT IST EIN hierzulande im Nachgang des zweiten Weltkriegs gewachsenes HISTORISCHES PRODUKT und darf als solches auch einer kritischen Überprüfung unterzogen werden. Im Grunde ist sie ziemlich unbedarft in die Welt gesetzt worden.
 
Ich bin kein SVP-Mitglied, aber schon länger ein Indianer. Und ich stelle fest, dass die SVP (Schweizerische Volkspartei) mit Herrn Christoph Blocher auf dem richtigen Weg ist.
 
Hugh - ich habe gesprochen.
Ihr
Rainer Meyer
 
Der virtuelle Bilderdiebstahl
Zum Schluss möchte ich noch eine kleine Episode von einem virtuellen Bilderdiebstahl aus meiner guten Stube anfügen So habe ich auf der vor allem arabisch beschrifteten Webseite, von
http://www.dwira.com/bibliothek.general.html, offenbar eine Radiostation, das Bild von einer Ansammlung von Buchrücken entdeckt, das aus meiner Stube stammt. Ich staunte nicht schlecht. Fotografieren die Araber bereits in meinem Haus herum?
 
So schlimm ist es doch nicht. Dwira hat die Fotografie aus dem Internet gestohlen. Es handelt sich um das Einstiegsbild zur Textatelier.com-Rubrik LITERATUR, also ein Copy-Paste-Fall. Ich habe die Plagiateure am 1. Mai 2007 per E-Mail (dwira@dwira.com) angefragt, wie es zu diesem Plagiat kommen konnte; ich sei nie um eine Abdruckserlaubnis gebeten worden. Aber die Diebe antworteten nicht.
 
Wahrscheinlich ist eine Millionenklage fällig. Nach dem international bewährten US-Muster.
 
Hinweis auf die bisher erschienenen „Reaktionen auf Blogs“
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