Textatelier
BLOG vom: 10.03.2008

Blick in Chroniken (II): Hurenstühle, Aberglaube, Eierschlacht

Autor: Heinz Scholz, Wissenschaftspublizist, Schopfheim D
 
In diesem 2. Teil der Chroniken erzähle ich einige amüsante und auch nachdenkliche Dorf- und Stadtgeschichten. So erfahren Sie etwas über die damaligen Lebensgewohnheiten, über eine Eierschlacht der Marktfrauen, über die ungewöhnliche Herstellungsweise eines aromatischen Käses und über die frühere Kleiderordnung. Geschichten über die Schwarzwälder Uhren und über grenzüberschreitende Wanderungen schliessen sich an. Auch einige Episoden aus der Schopfheimer Chronik von 1878 dürfen nicht fehlen.
 
Sie musste auf den Hurenstuhl
In den Dörfern rund um Säckingen (heute Bad Säckingen) war das Leben der Leute nicht einfach. Einige Sitten und Gebräuche aus jener Zeit: Bevor in Säckingen und Brennet Textilfabriken entstanden, trafen sich junge Burschen und Mädchen an Wintertagen in einer Stube, um sich bei Handarbeiten näher kennenzulernen. In manchen Stuben wurde mit der Ziehharmonika musiziert und zu den Klängen getanzt. Kam es zur Hochzeit, wurde mit den Eltern ein „Leibgeding- oder Übergabevertrag“ abgeschlossen. Die ledigen Geschwister bekamen das Wohnrecht, mussten jedoch als Knechte und Mägde arbeiten. Mit allen möglichen und unmöglichen Tricks wurde versucht, die Geschwister möglichst lange am Hof zu halten. Viele wollten jedoch sich nicht als billige Arbeitskräfte missbrauchen lassen, zogen weg oder wurden Tagelöhner. Was passierte mit dem Altbauernpaar? Dieses zog meist in den 2. Stock und erhielt Geld und/oder Lebensmittel.
 
Am Tag nach Neujahr wurde kräftig gefeiert. Die Dörfler erhielten 8 Pfennige und einen halbviertel Wein, die Kinder vom Kloster 4 Pfennige. Der Tag ging als „Bechtelestag“ in die Heimatgeschichte ein. „Bechtelen“ oder „betelen“ bezieht sich auf das gemeinsame Weintrinken.
 
Bekam eine ledige Mutter ein Kind, wurde sie geächtet. In Wallbach wurde eigens in der Kirche ein Stuhl für die ledige Mutter reserviert. In dieser als „Hurenstuhl“ bezeichneten Sitzgelegenheit musste die arme Mutter Platz nehmen. Es durfte keine verheiratete oder ledige Person neben ihr stehen. Eine solch bedauernswerte Person hatte nur das Heimatrecht, sie bekam nicht einmal das mütterliche Erbe. Die Kinder von ledigen Müttern bekamen dies ebenfalls zu spüren. Sie fanden keine Spielkameraden.
 
Wie im 1. Teil bereits berichtet, war dies noch in der Nachkriegszeit so. Die unehelichen Flüchtlingskinder in Bayern hatten es besonders schwer in der neuen Heimat Fuss zu fassen.
Quellen: „Badisches Volksleben im 19. Jahrhundert“ von Elardo Hugo Meyer; „Ledige Mütter auf dem Hurenstuhl“ von Hans-Walter Mark, Badkurier, März 1997 und eigene Erlebnisse.
 
Festliche Empfänge im Rathaus
Fremde Ratsherren, Fürsten und Gesandte wurden früher im Rathaus zu Basel festlich empfangen. Bevor die hohen Herren eintrafen, mussten die Ratsknechte vom Kornmarkt frisches Gras holen und damit den Rathaushof belegen. „Wenn die Gäste auf das Rathaus zukamen, bliesen einige Pfeifer und ein Trompeter den Willkommensgruss. Im Rathaushof standen die Ratsknechte mit grossen Krügen und silbernen Bechern bereit, um den Gästen den Ehrenwein zu reichen. Nach dem Ehrentrunk führte der Bürgermeister die Gäste zum Essen in den schön geschmückten Rathaussaal ...
 
Das Essen, das aufgetragen wurde, vermochte auch anspruchsvolle Gäste zu befriedigen. Ein Hirsch aus dem Stadtgraben lieferte den Braten, und auf grossen Zinnplatten wurden köstliche Fische herumgereicht“, schreibt Dr. P. Koelner. Des Weiteren berichtete der Verfasser, dass sich in der Küche viel Zimt zum Würzen der Speisen und Getränke und grosse Mengen Thymian und Wacholder (Reckolder) in einer Truhe befanden. Thymian und Wacholder wurden nämlich zum Durchräuchern des Rathaussaales im Winter benötigt. Der Rat der Stadt, so erfährt der Wissbegierige aus alten Schriften, kam im Mittelalter oft zusammen, denn diese Zeit war rau und wild. Es gab viel Streitigkeiten und Feindschaften. Der Rat musste oft zwischen Krieg und Frieden entscheiden.
Quelle: „Heimatgeschichtliches Lesebuch von Basel“ von Fritz Meier, 1955.
 
Die Eierschlacht
„Als im Juli 1793 die Eierfrauen aus den nahen Sundgaudörfern ihre Ware in die Stadt zum Verkauf bringen wollten, wurden ihnen von den wachhabenden, zuchtlosen französischen Nationalgarden an der Grenze die Körbe mit den Eiern weggenommen. Die Soldaten gaben die Körbe ihren eigenen Weibern und schickten diese selbst damit nach der Stadt zum Verkauf. Die Soldatenweiber kamen bis auf den Marktplatz. Da harrten ihrer schon die beraubten und erbosten Elsässerinnen, stiessen ihnen die Körbe von den Köpfen und bewarfen sie blindlings mit dem sich entleerenden Korbinhalt. Eine solch wütende Eierschlacht entstand, dass vor dem Hause zur ,Traube’ und zur ,Laute’ die Strasse mit lauter zerbrochenen Eiern angefüllt war. Damit nicht genug. Nach dem Eierbombardement kam es zu einem erbitterten Handgemenge. Eierfrau und Amazone zausten einander die Haare und schlugen sich auf die Köpfe, bis es der Wache und eidgenössischen Zuzügern, die in der Stadt lagen, gelang, die Ruhe wieder herzustellen.“
 
Zum Glück geht es heute gesitteter zu. Es ist nämlich geregelt, wer Eier verkaufen darf und wer nicht. Die Marktfrauen und Marktmänner müssen nämlich einen Obolus für ihren Stand an die jeweilige Stadtverwaltung entrichten.
Quelle: „Rund um den Baselstab“, Band 3 Markgräflerland und Sundgau von Eugen A. Meier, Basel, 1978.
 
Sonderbarer Käse
1581 kam eine sonderbare Nahrungsmittelfälschung heraus. Der Käshändler Jakob Willmann von Neustadt hatte ein unfehlbares Rezept, wie er seinen Käse „weicher, rässer und verkeuflicher“ machen konnte. Er pflegte nämlich den heranreifenden Käse mit seinem Harn zu besprengen. Nach einer zuverlässigen mündlichen Mitteilung holte noch um das Jahr 1870 ein Lörracher Kaufmann Buben von der Strasse, damit sie seinen mit Tüchern eingeschlagenen Käse so „behandeln“. Der Schwabe denkt da unwillkürlich an den Spruch:
„Du Appezeller Mädele / Wie machst denn du dein Käs? / Ma tuot'n in a Kübele / Und druckt'`n mit'm Fidele/ Drum ischt dr Käs so räss.“
 
Heute ist eine solche Behandlung nicht mehr erlaubt. Da würden die Käseproduzenten mit der „Lebensmittelpolizei“ gewaltig in Konflikt geraten, und sie hätten einen solchen Käse zum letzten Mal heranreifen lassen. Aber trösten wir uns, es gibt heute ausgezeichneten kräftig schmeckenden und riechenden Alp- oder Klosterkäse. Und das ohne Urinbehandlung.
 
Nichts für Frauen
2 Frauen wurden 1616 als Zeugen in ein Wirtshaus geladen. Die beiden lehnten ihr Erscheinen ab, weil es „ehrlichen matronen“ nicht gezieme, öffentliche Wirtshäuser aufzusuchen. Da zu jener Zeit es Damen der Gesellschaft unter ihrer Würde hielten, Wirtshäuser aufzusuchen, wurde die Vernehmung an einem anderen Orte durchgeführt.
 
Sonderbare Kleiderordnung
Bereits 1498 wurde auf dem Reichstag zu Freiburg die erste Reichskleiderordnung erlassen. Diese besagte u. a., dass sich jeder standesgemäss zu kleiden hatte. Auch die Kleiderordnung der Stadt Freiburg von 1667 steuerte den Luxus in der Bekleidung. Man erachtete es „der Ehrbarkeit und göttlichem Gebott zuwider“, wenn „Weyber und Jungfrauen oder andere Weibsbilder gar zu kurtze gestumpte Kleydungen oder zuvil ausgeschnittene Halsmäntelin haben, die eintweder durch die breite durchsichtige Schnüer oder andere Manieren die darunter verborgene üppige Gemüther, Gedancken und führenden sträflichen Wandel zu erkennen geben“, insbesondere auch, wenn „Weibspersonen mit viel zu hochen weissen und anderer Gattungen Schuchen, köstlichen gefärbten Strimpff- und fliegenden langen, breiten oder auch abhangenden Schuch- und Strimpfbanden herumtreten und sich spiegeln“. Durch solch leichtfertige Kleidung werde „manches keusches Herz und Gemüth von Gott abgewendet und allen üppigen Sachen und Wercken nachzusinnen verursacht“.
 
Heute ist in der Mode fast alles erlaubt. Da regt sich keiner mehr über einen Minirock oder ein tief ausgeschnittenes Dekollete auf. Auch nicht, wenn ab und zu eine Brustwarze zu sehen ist (Ausnahme: In den USA ist dies nicht erlaubt, da werden gnadenlos Brustwarzen bei Filmstars usw. verklebt, dafür kann man Gewaltdarstellungen en masse sehen!). Aufregung gibt es höchstens, wenn Stars ohne Unterhöschen abgelichtet werden.
 
Die 5 Grade der Freiburger
Die Freiburger wurden früher in 5 Grade eingeteilt. Zum 1. Grad (untersten) Grad gehörten Mägde, Wärterinnen, Näherinnen, Guldenbürger, Unzünftige und andere Taglöhner, zum 2. Grad Handwerker, Zünftige, zum 3. Grad Zunftmeister, mittlere Rats- und Amtsbedienstete, Apotheker, geschworene Rats- und Gerichtsprokuraten, Notare, Schulmeister, Schaffner, ferner vornehmere und vermögende Handwerker, Künstler, Krämer, Tuchhändler, Maler, Barbiere, zum 4. Grad die beständigen Räte und die Gelehrten und zum 5. Grad die adeligen Stadtbürger und vornehmsten Stadtbediensteten. Für jeden Grad war eine entsprechende Kleidung hinsichtlich Art und Wert des Stoffes, ferner Ausputz (Borten, Spitzkragen, Hutschnüre usw.), Gürtel, Pelzwerk, Ringe (Zahl und Art der Steine) und Halsketten genau vorgeschrieben. Sogar Rosenkränze waren den entsprechenden Graden angepasst. So durfte der aus Korallen bestehende Rosenkranz erst vom 3. Grad an benutzt werden.
 
Wetterläuten
Früher läutete der Münsterturmwärter die Glocken nicht nur bei einem heranziehenden Unwetter, sondern auch bei Frost. In den Klöstern wurden Messen gelesen zur „Erhaltung guet wetter und gesunden lufts“. Die Klöster bekamen dann von der Stadt eine Vergütung. Als Kaiser Josef II. das Wetterläuten abschaffte, liefen der Münsterturmwärter und Münstersigrist Sturm. Denn sie waren der Meinung, sie würden unter Leibes- und Lebensgefahren eine wichtige Aufgabe erfüllen. Ausserdem müssten sie dann auf die von den Hausbesitzern an Neujahr überreichten Geschenke und die Eierlieferung an Ostern verzichten.
Quelle der letzten vier Episoden: Friedrich Hefele: „Von alten Sitten und Bräuchen“, in „Oberrheinische Heimat“ („Der Breisgau“), Jahresband 1941, 28. Jg.
 
Hunderttausend Uhren
1640 soll die erste Schwarzwälder Uhr entstanden sein. Es entwickelte sich im Laufe der Zeit eine Grossindustrie. So verarbeiteten 3000 Menschen in einem einzigen Geschäft vor dem Ersten Weltkrieg jährlich für eine Viertelmillion Mark Holz. Um das Jahr 1800 sollen aus dem Schwarzwald über 100 000 Uhren jährlich in die Welt gegangen sein. „Unerschrockene“ Schwarzwälder Uhrenträger brachten die kostbare Fracht bis nach Pennsylvanien, Russland und in die Türkei. So verehrte der „Jägerstieger“ der russischen Kaiserin Katharina II. eine Uhr, auf der die 12 Apostel die Stunden schlugen. Daraufhin bekam er die Erlaubnis in allen nordischen Ländern ungehindert Handel zu treiben.
 
Einen noch grösseren Verkaufserfolg hatte der Uhrenhändler Matthias Faller. Als er nämlich 1779 dem Grosssultan eine wunderschöne Schwarzwälder Uhr verehrte, erhielt er „einen Firman oder Freybrief“. Er durfte in der ganzen Türkei ohne geringste Abgaben handeln. Nachdem ihn keine Steuerlast drückte, wurde er steinreich. Nach diesem Erfolg gingen viele Fallers in alle Welt, um ihr Glück und Geld zu machen.
 
Noch eine kleine Geschichte aus vergangner Zeit. Als gegen Mitte des 18. Jahrhunderts ein zur Uhrmacherei „übergelaufener“ Drechsler aus dem Glottertal einen neuen Uhrmacher ausgebildet hatte, ging dieser in sein Dorf zurück und wollte einen Freund anwerben. Die Verwandten und gute Bekannte hatten etwas dagegen, denn sie waren der Meinung, der Jüngling solle doch ein anderes, sicheres Handwerk erlernen. Viele waren zu jener Zeit überzeugt, die Uhren würden immer gehen und eines Tages der Absatz erlöschen. Dies war jedoch nicht so, denn die Blütezeit der Schwarzwälder Uhr stand noch bevor.
Quelle: „Der Schwarzwald“ von Max Bittrich, 1931.
 
Grenzüberschreitende Wanderung
Im September 1790 unternahm der Theologiestudent Friedrich August Köhler eine denkwürdige Wanderung von Tübingen nach Ulm. An eine zügige Wanderung war zu jener Zeit nicht zu denken. Er musste auf der 86 Kilometer langen Wegstrecke sage und schreibe 9 politische Grenzen und auf der letzten Tour im Blautal 3 katholische Territorien durchschreiten.
 
Wie herrlich ist das Wandern in unserer Zeit. Da hält uns keiner auf, wenn wir auch grenzüberschreitend wandern, wie dies kürzlich auf einer Chrischona-Wanderung geschah. Wir wanderten im Februar 2008 vom deutschen Inzlingen hinüber über die Grenze zur Chrischona und dann wieder zurück über Rührberg nach Inzlingen. Wir überschritten 2 Mal die Grenze. Dort gibt es nur Pfade für Grenzposten. Die Beamten haben wir bei dieser und anderen Grenzwanderungen nie zu Gesicht bekommen.
 
Zum Glück wanderten wir 1982 auf dem Westweg von Pforzheim nach Basel und nicht 1790. Ein fröhliches Wandern durch die zahlreichen Grenzkontrollen wäre wohl unmöglich gewesen. Ohne Ausweis und Geld hätten uns die Kontrolleure wohl ins Gefängnis geworfen.
Quelle: „Das grosse Buch der schwäbischen Alb“ von Ernst Waldemar Bauer und Helmut Schönnamsgruber, Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 1988.
 
Und nun noch einige Anekdoten aus dem 1878 erschienenem Werk „Geschichte der Stadt Schopfheim“ von August Eberlin:
 
Geschrei der Vögel
Bevor Truppen sengend und plündernd durchs Land zogen, brachten Beauftragte der Stadt Schopfheim ‒ dies war auch in anderen Orten der Fall ‒ Glocken, Turmuhren und Orgeln oft nach Basel in Sicherheit. Die Kirchenfenster gingen bei den Raubzügen oft zu Bruch. Der Chronist: „In Folge davon nisteten die Vögel im Sommer so zahlreich in der Kirche, dass, abgesehen von anderen Unzuträglichkeiten, die Predigt vor ihrem Geschrei öfter nicht zu verstehen war. Im Winter aber wurde Schnee und Kälte so heftig durch den Wind in die Kirche getrieben, dass die meisten Stühle mit Schnee bedeckt waren und die Leute gar übel froren.“
 
Aberglaube
Als sich 1737 ein grosses auf Krieg gedeutetes Nordlicht zeigte, stiegen sofort die Lebensmittelpreise. Der Teufels-und Hexenglaube war zu jener Zeit weit verbreitet. Auch die Alchemie fand ihre Anhänger. Apotheker Sahler, ein „geschickter Chemicus“, erfand eine Kugel, mit deren Hilfe es ihm möglich war, verborgene Schätze aufzuspüren. Als bei einem Experiment die rollende Kugel in der Sakristei stehen blieb, fragte er die Kirchenverantwortlichen, ob er nachgraben solle. Es ist nicht geklärt, ob ihm dieser Wunsch erfüllt wurde.
 
Revolution der Weiber
1764 wollte die Regierung eine neue Kleiderordnung unter dem weiblichen Geschlecht, wahrscheinlich im Interesse der heimischen Industrie, einführen. „Die selbstgefertigten Zwickel- und Ärmelröcke sollten nämlich bei 4 fl. Strafe abgeschafft und statt deren Faltenröcke und Wamsnesteln getragen werden. Das gab aber eine totale Weiber-Revolution. Es stellte auch die ganze Schneiderzunft, unterstützt von zahlreichen Unterschriften vor, ,dass die alten Weibervölker so wenig sich entschliessen könnten neumodische Kleider sich machen zu lassen, als eine neue Religion anzunehmen, daher man es einstweilen bei der Jugend einführen möge´. Allein das Oberamt stellte vor, dass es keine schädlichere Tracht geben könne, als die Zwickelröcke, dann wenn einer abgängig sei, so könne man aus ihm nicht einmal mehr ein Paar Strümpfe sohlen. Gleichwohl behielten schliesslich die Weiber Recht.“
 
Gebt die Schuhe her
Die folgende Episode ereignete sich, als Franzosen durchs Wiesental zogen und auch nach Schopfheim kamen. Als sich Freiherr von Roggenbach beim logierenden General Thareau darüber beschwerte, dass ein Soldat einem Schopfheimer Bürger die Schuhe auszog, antwortete der Befehlshaber ironisch: „Lassen Sie das geschehen, meine Leute haben die Schuhe nöthiger als dieser brave Bürger!“
 
Kugelschutz
Als 1833 in Basel ein Bürgerkrieg ausbrach, sandte man eine Bürgercavallerie nach Grenzach, um die Landesgrenze zu schützen. Ein patroullierender Reiter hatte einen Nebenmann, der hartnäckig immer an seiner Seite Deckung suchte.
 
„Was machst Du immer an meiner Seite?“
 
Antwort des Nebenmannes: „Ja weisst, es könnt' von der Schweiz herüber eine Kugel kommen. Es ist mir lieber, es trifft Dich als mich.“
 
Dazu passt eine lustige Geschichte, die ich kürzlich hörte. Ein moderner Missionar geht in einem afrikanischen Staat mit einem Einheimischen von Siedlung zu Siedlung, um Gottes Wort zu verkündigen. Der Missionar wundert sich, warum der Afrikaner Turnschuhe trägt. Er bekommt auf Nachfrage folgende Antwort: „Damit ich bei einem Löwenangriff besser laufen kann.“ Da schüttelte der Missionar den Kopf und meinte, das sei wohl ein Witz, der Löwe wäre schneller. Da antwortete der listig dreinblickende Afrikaner: „Auf jeden Fall bin ich schneller aus Du.“
 
Fortsetzung folgt.
 
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