Textatelier
BLOG vom: 08.05.2011

Ein schwarzer Abfallsack und Briefpost geben Rätsel auf

Autorin: Rita Lorenzetti, Zürich-Altstetten
 
Ein schwarzer Plastiksack störte mich. Wie tot lag er am Abhang vor meinem Bürofenster. Er flog nicht fort, bewegte sich nicht. Den wollte ich hereinholen. Auf dem Weg hinter das Haus fand ich dann zusätzlich noch Papiertaschentücher, Fetzen einer Schokoladeverpackung und 2 Stimmrechts-Couverts für die nächste Abstimmung. Es sah so aus, als ob ein Papierkorb über einen Balkon herunter entleert worden sei. Die angeschriebenen Personen mit ausländischen Namen wohnen aber nicht hier.
 
Zuerst wollte ich die noch verschlossenen Couverts wieder der Post übergeben, entschloss mich dann, die Sendungen den Adressaten gleich selber wieder zuzustellen. Als ehemalige Postbotin konnte ich gar nicht anders reagieren.
 
Und wir hatten es schon als Kinder gelernt, keine Fetzen herumliegen zu lassen. In der Primarschule wachte der Abwart in der Pause auf seine Ordnung. Liessen wir Abfälle einfach fallen, pfiff er und das hiess: „Fötzeln“. Anstatt die Pause zu geniessen, mussten wir den Schulhof säubern. Interessant, wie sich die Erinnerung daran sofort meldete.
 
Für mich ist die Aufgabe nun erfüllt. Und für die Personen, die an jenem Abend ihre Stimmrechts-Umschläge erneut vorfanden?
 
Welche Geschichte könnte dahinter stecken? War da jemand überfordert oder einfach uninteressiert, an der Abstimmung teilzunehmen und warf die Couverts deshalb fort? In den schwarzen Sack, dem auch noch andere Abfälle anvertraut wurden? Und dann an die Strasse gestellt? Dem Stadtfuchs vor die Nase? Konnte er noch ein paar Delikatessen finden? Trug er die Beute an einen stillen Ort hinter unser Haus? Der leere Sack gab keine Geheimnisse preis, war etwas zerknittert, aber ohne Spuren von Esswaren.
 
Der Fuchs ist hier bekannt. Ich hatte ihn nachts auch schon beobachtet, und kürzlich lief er sogar zur Mittagszeit auf der leicht erhöhten Wiese, unserem Balkon gegenüber, sehr selbstbewusst vorbei. Nicht als Flüchtender, sondern seiner Majestät bewusst. Er schaute sogar zu uns hinüber.
 
Verhält es sich so, wie es die Fantasie zu dieser Geschichte hier vorgibt, dann muss die erneut zugestellte Abstimmungs-Post grosse Fragezeichen, vielleicht sogar Wut, ausgelöst haben. Aber auch dann, wenn Kinder mit den Abfällen spielten und diese nur achtlos liegen liessen.
 
Wir sollten den Fuchs nach des Rätsels Lösung fragen können.
 
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