Textatelier
BLOG vom: 01.10.2014

Aphorismen: Trauringen ist längst nicht mehr zu trauen

Autor: Emil Baschnonga, Aphoristiker und Schriftsteller, London
 
 
Wer mit dem Wurstzipfel abgespeist wird, stiehlt zuletzt die Wurst.
 
Der Körper lässt sich entschlacken; der Kopf bedarf einer Hirnwäsche.
 
Er ging stets unterm Regenschirm durchs Leben.
 
Das Wohlwollen ist flockig wie Schafswolle. Es kommt darauf an, was jemand daraus strickt, das andere erwärmt.
 
Anbändeln ist gut, solange man sich losbändeln kann.
 
Ein Huhn, das der Pfanne entkommt, hat zum Gackern guten Grund.
 
Beim Kragen lässt sich der Knopf nur mühsam lösen.
 
Kein Gluteisen schmilzt den Gletscher.
 
Das Nadelkissen sticht das schlechte Gewissen.
 
Wer obenauf sitzt, vergewissere sich, dass sein Stuhl nicht wackelt.
 
Ein Bild habe ich mir von ihr gemacht – ein falsches ...
 
Kein Nimmersatt stillt seinen Hunger.
 
Nur immer flott und munter voran – bis zur Grenze.
 
Im Aberglauben erstickt die Vernunft.
 
Der Freiflug der Fantasie überfliegt den Himmel.
 
Jeder Tag ist ein Neubeginn, der in der Nacht verendet.
 
Von allen Tagen zählen die verlorenen doppelt.
 
Kelch und Kehle fliessen bis zum Überfluss ineinander über.
 
Warum schreibe ich? Warum sollte ich das begründen?
 
Meine Geheimnisse behüte ich wie ein rohes Ei.
 
Die Freiheit, die ich meine, gibt es nicht mehr.
 
Der Egoist beschlagnahmt die Fürsorge ausschliesslich für sich selbst.
 
Selbstbesessen sprach er immer über sich selbst.
 
Die Spuren des Lebens verlieren sich im Nichts.
 
Es gibt Schimmelreiter, die auf Schindmähren reiten.
 
Wenn immer möglich: lieber achten statt ächten.
 
Viele Grundsätze gehen grundlos zugrunde, fehlt ihnen die feste Grundlage.
 
Auf guten Vorsätzen ist leicht ausrutschen.
 
In der Vorstellung lässt sich gut leben, und sie kostet nichts.
 
Nur das innere Ohr hört Sphärenklänge.
 
Neid wird ablesbar ins Gesicht geätzt.
 
Auf seiner Meinung darf jeder bestehen, doch beileibe nicht anderen einhämmern.
 
Verinnere deine Stärke, damit du sie nicht zu veräussern brauchst.
 
Wo Macht ohne Milde herrscht, gibt es viel Leid.
 
Er schrieb zu viel – ab.
 
Man muss die Flegeljahre hinter sich haben, sonst stehen sie uns später bevor.
 
Schöne Zeiten sind angebrochen. Sie werden bald abgebrochen.
 
Einfalt verhindert Vielfalt, weshalb wir in der Einheitswelt veröden.
 
Auf schroffem Fels entkeimt der Steinbrech und treibt Blüten.
 
Durchs Tor der Liebe gelangen viele Torheiten.
 
Trauringen ist längst nicht mehr zu trauen.
 
Trost: Auch im Meer des Elends gibt es Glücksinseln.
 
Die Kraft gewinnt wesentlich, wenn sie beherrscht und gezügelt ist.
 
Was geistert in meinem Kopf? Es ist der närrische Kobold!
 
 
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