Textatelier
BLOG vom: 03.09.2015

England: Einbrüche in die Privatsphäre

Autor: Emil Baschnonga, Aphoristiker und Schriftsteller, London


Voranzeige: Ab 10. September 2015 beginnt die TV-Serie abends 9 Uhr im Channel 4 mit dem Stichwort “Hunted” (gejagt). Wie entkommt der Mensch elektronischen Spionen?

Auf Schritt und Tritt wird der Mensch laufend mehr und mehr, nicht nur vom Staat, sondern auch von Firmen, Privatpersonen und “Hackern” seiner Privatsphäre beraubt. Persönliche Informationen sind öffentlich zugänglich geworden und werden geplündert und missbraucht, oft ohne, dass dies die Opfer wahrnehmen. Dann ist es zu spät.

In Grossbritannien sind schätzungsweise 6 Millionen CCTV-Kameras in Betrieb. Wer einen Laden betritt, wird vom elektronischen Auge überwacht. Auch auf Strassen begleiten ihn diese Argusaugen. Die öffentlichen Verkehrsmittel sind mit CCTV gerüstet. Der Automobilist muss sich vor diesen Bussen-Fallen hüten. Der einstige “Bobby” (Schutzmann) wurde von bewaffneten Polizisten ersetzt. Sie sind ebenfalls elektronisch ausgerüstet.

Wie viel geben Menschen in den sozialen Medien preis? Allem Anschein nach viel zu viel. Emails, mitsamt den ausgeklügelten Handys, mit Apps vollgestopft, sind zu Fundgruben geworden und sind mit wenigen Tastendrücken von jedem Gauner erschliessbar.

Haben diese Wunderwerke der Technologie der Kriminalität Einhalt geboten? Dies ist zu bezweifeln. Kredit- und Debitkarten verlocken Gelegenheits- und professionelle Diebe. Die Listen von Bankkunden werden geknackt und durchpflügt und weiter verkauft. Datenfluten entfliessen dem PC und werden von Google und Microsoft kommerziell ausgebeutet. Unsere Einkaufsgewohnheiten werden durchleuchtet. Diesbezügliche Fragebogen sollten wir nicht beantworten, selbst wenn sie mit Sonderangeboten gestopft sind oder sie uns mit Gratismuster und ähnlichem Firlefanz ködern wollen.

Leider sind wir weitgehend ahnungslos, wie leicht wir vertrauensselig unser Vorrecht auf Privatsphäre preisgeben. Auch wird leicht verkannt, wie wir uns mit einfachen Mitteln absichern können. Elektronische Schutzprogramme lassen sich u.a. im PC und iPhone mit geringer Mühe einbauen. Schliesslich verriegeln wir die Eingangstüre, wenn wir das Haus verlassen und schalten erst noch die Alarmanlage an. Vorbeugen ist zwingend zum Selbstschutz notwendig – mehr denn je. “Auf gut Treu und Glaube” ist leider kein Verlass mehr. Eine gesunde Dosis Skepsis ist gerechtfertigt; besonders in Metropolen wie London.

Ich werde die eingangs angezeigte Channel 4 Serie anknipsen, um meine  Privatsphäre noch besser abzudichten.

 

 


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