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BLOG vom: 09.01.2023

Zum Gedenken an Dr. Hans Viardot

Autor: Elmar Vogt, Hausen im Wiesental

„... und bald wird´s wieder Tag.“
J. P. Hebel, Unverhofftes Wiedersehen

 


Dr. Hans Viardot (Foto Heinz Scholz)
 

Wer an der Geschichte des Wiesentals, und hier insbesondere an der Kunst- und Kulturgeschichte des Kleinen Wiesentals interessiert ist, stößt unweigerlich auf einen Namen, dem er noch häufiger begegnen wird: Dr. Hans Viardot.

Der engagierte Landarzt und Förderer zahlreicher Vereine wurde am 31. Oktober 1938 geboren.

Ideengeber und Mitinitiator war Hans Viardot unter anderem bei der Einrichtung des Ernst Schleith-Museums in Wieslet, dem Bauernhof-Museum „Schneiderhof“ in Kirchhausen, der Feilenhauerei in Raich und insbesondere des Wirtshausmuseums „Krone“ in Tegernau und des Friedrich-Ludwig-Museums in Wieslet (1999 bis 2009).

Mehr als 30 Jahre widmete sich Hans Viardot der Initiative »Kunst und Kultur im Kleinen Wiesental (KuK)«. „Wir wollen mit der Kunst in die Dörfer und auf die Menschen zugehen“. Dieser Satz von Hans Viardot ist Programm geworden. 

Die genannten Museen sind ein eindrucksvoller Beleg dafür, dass Land und Kultur nicht nur im Begriff „Kulturlandschaft“ zusammenfinden können. Die systematische Aufarbeitung des künstlerischen Schaffens im und um das Kleine Wiesental ist ein Verdienst der „KuK-Initiative“ und von Hans Viardot. Festgehalten hat Hans Viardot die Geschichte des Kleinen Wiesentals in zahlreichen Veröffentlichungen, so unter anderem auch in der gleichnamigen Publikation »Das Markgräflerland - Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur« des Geschichtsvereins Markgräflerland e. V. (Band 2/1998, Themenheft „Kleines Wiesental“). Ein wichtiges und bedeutendes Werk ist auch das Buch „Das Kleine Wiesental und seine Maler“ (2015).

Die abscheuliche Geschichte des Nationalsozialismus und deren Folgen haben Hans Viardot besonders geprägt.

Das Interesse des vielseitig engagierten Landarztes gehörte auch dem badischen Maler August Babberger (1885 bis 1936) und nicht zuletzt dem Theologen, Pädagogen und Kalendermann Johann Peter Hebel (1760 bis 1826). Für sein vielseitig kulturelles Wirken wurde Hans Viardot im Jahr 2002 mit der Johann Peter Hebel-Gedenkplakette der Gemeinde Hausen im Wiesental geehrt. Der Hebel-Plakettenträger hat sich damals die Frage gestellt, was das Kleine Wiesental mit Hebel zu tun hat? Es war wohl wie bei Hebel, die „ausgeprägte Liebe zur Heimat“.

Zu den wesentlichen Dingen zählte Hans Viardot aber auch die „Liebe zu den Menschen“ seiner Heimat und – wie Hebel – Leben, Sterben und Tod: die Verknüpfung von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Ein äußerst wichtiges Thema war für Hans Viardot auch die Hospizbewegung. Dem Gemeinderat und der Hebelkommission gab Hans Viardot drei „Hausaufgaben“: Bewahren Sie den alten „Gasthof Adler“, denken Sie an den Maler August Babberger und rufen Sie eine Hospizgruppe ins Leben.
Besonders angetan war Hans Viardot von Hebels »Biblischen Geschichten«.

Am 15. Dezember 2022 verstarb Hans Viardot im Alter von 84 Jahren. Er hat ein großes und wichtiges Erbe hinterlassen, das es zu bewahren und weiterzuführen gilt.

Die Anteilnahme gilt seiner Frau Marie-Luise mit Familie und den Angehörigen.

 

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Hinweis: Der Nachruf wurde in der „Hausener Woche“ am 05.01.2023 publiziert.

Infos zum Autor: Elmar Vogt (56) ist Vorstandsmitglied im Geschichtsverein Markgräflerland e.V. und Autor von Beiträgen über den Theologen und Dichter Johann Peter Hebel und zu regionalgeschichtlichen und philatelistischen Themen.

 

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